"Die Energie zum Tanzen ist unerschöpflich"

Tanzen ist gesund. Nicht nur, weil der ganze Körper durch die Bewegungen trainiert, die Muskulatur und das Herzkreislaufsystem gestärkt werden. Sondern auch, weil sich der Tanz auch positiv auf den Gleichgewichtssinn und die Koordination auswirkt. Tanzen führt weiters zu einer Steigerung des Körperbewusstseins und der Selbstwahrnehmung.

 

Noch bevor die Menschen schreiben konnten, tanzten sie. Die Bewegung zur Musik verleiht Kraft und Selbstbewusstsein, sagt Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg. Der Musikkognitionsforscher forscht zur Verbindung von Tanz und Gesundheit. Tanz ist nicht nur Ausdruck von Emotion, er ist auch älter als alle unsere Aufzeichnungen. Der Wissenschaftler erläutert, dass der Tanz eine zentrale Position in unserer kognitiven Entwicklung gespielt hat. Die koordinierte Bewegung schafft nämlich neue Synapsen im Hirn und hilft uns umfassend zu denken. Die linke und rechte Gehirnhälfte werden simultan aktiviert, und das Erforschen der tänzerischen Bewegungen führt zur Erweiterung des persönlichen Bewegungsrepertoires.

 

Tanz vermindert demnach das Demenzrisiko um 76 Prozent und wirkt bei Kindern wie Erwachsenen positiv auf die Denkleistung. Studien mit chronisch erkrankten Menschen zeigten beispielsweise deutliche Verbesserungen der Beschwerden durch regelmäßigen angeleiteten Tanz. Auch Schulkonzepte, welche auf regelmäßige Bewegung anstelle von reinem Frontalunterricht setzen, zeigen große Wirkung auf die Erinnerungsleistung der SchülerInnen. Bewegter Unterricht holt die SchülerInnen nämlich aus ihrer passiven Position in eine aktive. Dadurch wird die Konzentration angeregt und die Lernleistung verbessert. Die Vernetzung mehrerer Funktionen unseres Körpers kann also unsere Leistung allgemein verbessern. So verhält es sich beim Lernen in Bewegung und auch bei der Bewegung im Rhythmus der Musik.

 

Beim Tanzen kommt der Faktor Musik, Koordination und Rhythmusgefühl zur Bewegung hinzu, der Körper ist also ganzheitlich gefordert und arbeitet auf Hochtouren. Außerdem muss man sich Bewegungsabfolgen merken und im richtigen Tempo wiederholen können. Das hält jung, vital und fit, egal in welchem Alter. Tanz wirkt also, ganz ohne Nebenwirkungen, und kann die Lebensqualität von uns allen verbessern.

 

Positive Aspekte für die Gesundheit

 

Muskeln und Gelenke

Durch die Ganzkörperbewegung wird die Muskulatur im Zusammenspiel gleichmäßig gefordert und die Gelenke dadurch gut mobilisiert. Auch die verbesserte Durchblutung in Sehnen und Bändern wirkt unterstützend auf den gesamten Bewegungsapparat. Die Koordination wird geschult und der Bewegungsradius wird erhöht und bleibt auch im Alter bei regelmäßigem Training erhalten. Die Muskeln lernen auf Anstrengungen schneller und besser zu reagieren und es kommt seltener zu Überbelastungen. Die Wirbelsäule wird aufrecht gehalten, Fehlhaltungen können besser korrigiert und Rückenschmerzen reduziert werden.

 

Psyche

Tanzen zu Musik fordert unsere Aufmerksamkeit so sehr, dass es uns auf andere Gedanken bringt und den Fokus auf den eigenen Körper legt. Die alltäglichen Herausforderungen kommen dadurch in den Hintergrund und die Achtsamkeit für den Moment wird positiv unterstützt. Die Bewegung kann auch durchaus heilsam sein, denn der körperliche Ausdruck im Tanz ist mehr als nur einfache Bewegung. Musik und Bewegung regen uns dazu an, auch unsere Emotionen in die Bewegung zu verpacken und dadurch besser verarbeiten zu können. Beim Tanzen werden Endorphine – unsere Glückshormone – freigesetzt. Auch die Serotonin-Produktion wird angeregt, dies fördert die innere Ruhe und Zufriedenheit.

 

Intelligenz

Tanzen macht schlau. Das komplexe Zusammenspiel des Körpers bildet neue Synapsen im Hirn. Studien erwiesen bereits die bessere Konzentrationsfähigkeit und kognitive Leistungsfähigkeit von TänzerInnen. Neue Verbindungen im Hirn entstehen nämlich nur, wenn das Hirn auch dazu angeregt wird.

 

Herz-Kreislauf-System

Unser Herz-Kreislauf- sowie Organ-System werden durch das Tanzen angeregt und in seinen Funktionen positiv beeinflusst. Auch die Sauerstoffversorgung und die Durchblutung werden verbessert. Wir werden widerstandsfähiger und das Immunsystem erfährt eine Stärkung.

 

 

Die US-amerikanische Philosophin Gabrielle Roth, eine international anerkannte Theaterdirektorin, Tanzlehrerin und Tanzforscherin, beschreibt ihre tänzerische Vorliebe mit folgenden Worten: „In einer heißen Vollmondnacht fuhr mir ein unwiderstehlicher Rhythmus bis ins Mark. Ich vergaß meine Knie und vergaß alles andere, bis auf den Trommelschlag. Unter seinem Bann gab ich mich auf. Ich verlor mich an den Geist des Tanzes und fand in ihm einen Weg, der mich zum tiefsten und lebendigsten Ort führte, an dem ich je gewesen war. Ich tanzte, bis von mir nur noch der Rhythmus meines Atems übrig blieb. In diesem Rhythmus fühlte ich Körper und Seele eins werden.“

 

All diese positiven Effekte können mit einem regelmäßigen Tanztraining erreicht werden.

Ich freue mich, dich als Tanztherapeutin dabei zu unterstützen!